Sonnenuntergang fotografieren: Tipps für tolle Ergebnisse

Wollten Sie auch schon häufiger einen Sonnenuntergang fotografieren, wussten aber nicht so recht, wie Sie Ihre Kamera einstellen sollen, damit die Fotos auch perfekt werden? Gerade Anfängern bereitet das Szenario eines Sonnenuntergangs im Umgang mit der Kamera Schwierigkeiten, doch wer ein paar einfach umzusetzende Tipps beherzigt, wird beim nächsten Mal nichts mehr falsch machen.

Mit welcher Kamera sollte man den Sonnenuntergang fotografieren?

Für die meisten Personen, die einen Sonnenuntergang fotografieren wollen, stellt sich als Erstes die Frage nach der richtigen Kamera für dieses Unterfangen. Wer bereits ein Foto vom Sonnenuntergang gemacht hat und mit den Ergebnissen überhaupt nicht zufrieden ist, wird wahrscheinlich sogar die Kamera in Verdacht haben und sich fragen, ob er lieber ein anderes Modell kaufen sollte. Tatsächlich sieht es so aus, dass man fast mit jeder Kamera einen Sonnenuntergang fotografieren kann, sofern sich diese manuell verstellen lässt und die nachfolgenden Einstellungen zulässt:

  • ISO
  • Weißabgleich
  • RAW-Format
  • Zoom
  • Manuelle Belichtungssteuerung
  • Ggf. Zeitautomatik

Wie man sieht, benötigt man nur eine Handvoll Voraussetzungen, um den Sonnenuntergang fotografieren zu können. Doch das ist nur die halbe Miete, denn einige weitere Hilfsmittel sind quasi unentbehrlich.

Das Licht ist während des Sonnenaufgangs und Untergangs am schönsten und taucht alles in ein goldenes Licht mit weichen Schatten.

Welche zusätzlichen Ausrüstungsgegenstände werden benötigt?

Ein solches weiteres Hilfsmittel ist in jedem Fall ein gutes und stabiles Stativ. Dieses sollte entweder mit einem funktionalen Kugelkopf oder einem 3-Wege-Neiger ausgestattet sein, der das Arbeiten vereinfacht. Die Vorzüge, die die Verwendung eines guten Stativs mit sich bringt, korrespondieren zum Teil mit der Einstellung der Kamera, auf die erst im nächsten Absatz eingegangen werden soll. Das Stativ sorgt in jedem Fall dafür, dass die Aufnahme nicht verwackeln kann, wenn längere Verschlusszeiten verwendet werden. Die weiteren Vorteile sind:

  • Der Bildaufbau wird akribischer vorgenommen und gerade ausgerichtet
  • Ermöglicht sinnvolle Benutzung der Spiegelvorauslösung
  • Fernauslöser kann verwendet werden

Wer ein Stativ benutzt, macht sich in der Regel mehr Gedanken um den passenden Bildaufbau, weil der Aufbau insgesamt schon länger dauert. Das Stativ ermöglicht neben verwacklungsfreien Aufnahmen aber auch eine sinnvolle Benutzung der Spiegelvorauslösung (SVA). Bei der SVA handelt es sich um ein nützliches Kamera-Feature bei dem der Spiegel der DSLR früher hochklappt als üblich und somit selbst kleinste Erschütterungen vom Auslösemechanismus eliminiert. Im Zusammenhang mit der Verwendung eines Fernauslösers sind somit knackscharfe Aufnahmen garantiert.

Wie stellt man die Kamera für ein Foto vom Sonnenuntergang ein?

In Bezug auf die Kamera-Einstellungen sollten Sie beim Sonnenuntergang fotografieren den ISO-Wert möglichst niedrig wählen, damit kein oder nur wenig Bildrauschen auf dem fertigen Bild sichtbar wird. Den Weißabgleich sollten Sie auf Tageslicht stellen, weil so sichergestellt werden kann, dass all die schönen Farben des Sonnenuntergangs auch auf dem Bild zum Vorschein kommen. Sollten Sie dennoch mit den Farben leicht daneben liegen, können Sie dieses Manko später in der Bildbearbeitung dann gut ausgleichen, wenn die Aufnahme im Rohformat angefertigt wurde. Weiterhin ist ein Zoom Objektiv von Vorteil, weil:

  • So nicht die Gefahr besteht, dass die Sonne nur ein kleiner Punkt auf dem Bild ist
  • Mehr Gestaltungsmöglichkeiten in Bezug auf den Bildaufbau bestehen
  • Auch mit unscharfen Elementen gespielt werden kann

Die manuelle Belichtungssteuerung kann Ihnen darüber hinaus wertvolle Dienste leisten, wenn die enorme Helligkeit der Sonne den Belichtungsmesser Deiner Kamera irritiert und diesen dazu bewogen hat, ein unter- oder überbelichtetes Bild zu produzieren. Als grundsätzliche Belichtungseinstellung ist beim Sonnenuntergang fotografieren die Zeitautomatik empfehlenswert. So können Sie bequem eine kleine Blende für große Schärfentiefe wählen und brauchen sich um die Belichtungszeit nicht weiter zu kümmern, wenn die Kamera auf einem Stativ steht. Den Blitz der Kamera und einen etwaigen Bildstabilisator des Objektivs sollten Sie deaktivieren.

Wie werden die enormen Helligkeitsunterschiede ausgeglichen?

Nach allem Gesagten stellt sich des Weiteren die Frage, wie die meist anzutreffenden enormen Unterschiede bei der Helligkeit zwischen Vorder- und Hintergrund ausgeglichen werden können. Diese Fragestellung betrifft natürlich in erster Linie Fotografen, die Landschaften fotografieren, welche auch im Vordergrund noch interessante Motive oder Strukturen darstellen. Meistens sollen diese dann nicht komplett schwarz werden. In Bezug auf die Kamera-Einstellungen steht man hier regelmäßig vor einem Dilemma, denn man kann ohne Hilfsmittel entweder den Himmel oder den Vordergrund korrekt belichten. Belichtet man auf den Himmel, wird der Vordergrund schwarz, belichtet man auf den Vordergrund, geht die Zeichnung im Himmel verloren. Es gibt folgende Optionen:

  • Grauverlaufsfilter verwenden
  • Belichtungsreihe anfertigen

Der Vorteil in der Verwendung von Grauverlaufsfiltern besteht in der Möglichkeit, schon bei der Aufnahme ein nahezu perfektes Ergebnis erzielen zu können. Hierfür haben sich rechteckige Grauverlaufsfilter bestens bewehrt, weil nur so oder Horizont durch den Fotografen verschoben werden kann. Grauverlaufsfilter kommen allerdings dort an Grenzen, wo Elemente des Vordergrunds in den Himmel hineinragen oder keine klare Trennlinie zwischen dem Himel und dem Rest des Bildes besteht. Hier ist man mit der HDR-Fotografie und der anschließenden Kombination der einzelnen Bilder im Rahmen der Bildbearbeitung besser beraten.

Fazit zum Thema Sonnenuntergang fotografieren

Wie man sieht, sind gute Fotos von Sonnenuntergängen nicht mal eben angefertigt. Angefangen bei der Verwendung einer passenden Kamera und den richtigen Einstellungen, bis hin zur Benutzung eines stabilen Stativs und dem Management des großen Dynamikumfangs gibt es etliche Stolperfallen. Deshalb sollten Sie überpünktlich an der Location sein, um in Ruhe alles aufbauen zu können und keine Fehler zu machen. Schließlich ist alles auch eine Frage der Übung. Haben Sie diese, können Sie es nicht nur genießen, den Sonnenuntergang zu fotografieren, sondern auch den Sonnenuntergang selbst.

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